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Jejunostomie: Indikationen und Pflege

Die Jejunostomie ist ein Verfahren zur Ernährung von Patienten, bei denen die Nahrungsaufnahme über den Magen nicht möglich ist. Sie wird in verschiedenen medizinischen Situationen eingesetzt, wie z.B. nach einer Magenentfernung oder bei einer Störung des Mageneingangs. Jejunostomie wird auch als Sondenernährung bezeichnet, bei der eine Ernährungssonde in den Dünndarm eingeführt wird. Die Pflege und Handhabung der Ernährungssonde ist entscheidend für den Erfolg der Jejunostomie.

Wichtige Erkenntnisse:

  • Die Jejunostomie ermöglicht die Ernährung von Patienten, bei denen die Magenaufnahme nicht möglich ist.
  • Sie wird bei verschiedenen medizinischen Indikationen eingesetzt, wie z.B. nach einer Magenentfernung oder bei Störungen des Mageneingangs.
  • Die Pflege und Handhabung der Ernährungssonde ist entscheidend für den Erfolg der Jejunostomie.
  • Jejunostomie wird auch als Sondenernährung bezeichnet, bei der eine Ernährungssonde in den Dünndarm eingeführt wird.
  • Die Jejunostomie bietet Vorteile gegenüber anderen ernährungsmedizinischen Ansätzen wie der parenteralen Ernährung.

Arten der enteralen Ernährung

Es gibt verschiedene Arten der enteralen Ernährung, je nachdem, wie lange die Notwendigkeit der Sondenernährung besteht. Die nasogastrale Sonde wird in der Regel verwendet, wenn die Sondenernährung weniger als 4-6 Wochen dauert und der Magen als Zugangsort genutzt werden kann. Die nasojejunale Sonde wird platziert, wenn eine Magenernährung nicht möglich ist und die Sondenernährung nur vorübergehend (

Die nasogastrale Sonde, auch als Magensonde bezeichnet, wird durch die Nase in den Magen eingeführt. Dadurch kann eine ausreichende Nährstoffversorgung gewährleistet werden, solange die Sondenernährung für einen begrenzten Zeitraum erforderlich ist. Der Vorteil dieser Methode liegt in der einfachen Platzierung der Sonde.

Die nasojejunale Sonde, auch als Dünndarmsonde bekannt, wird in den oberen Teil des Dünndarms eingeführt. Dies ist erforderlich, wenn der Magen nicht für die Nahrungsaufnahme genutzt werden kann, z. B. bei Magenentleerungsstörungen oder Operationen im Magenbereich. Die nasojejunale Sonde ermöglicht eine ausreichende Nährstoffzufuhr, während der Magen umgangen wird.

Die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) ist eine invasive Methode zur langfristigen enteralen Ernährung. Hierbei wird eine Öffnung in der Bauchdecke geschaffen, durch die eine Sonde direkt in den Magen oder den Dünndarm eingeführt wird. Diese Methode wird angewendet, wenn eine langfristige oder dauerhafte Sondenernährung erforderlich ist, z. B. bei Patienten mit schweren Schluckstörungen oder einer Unfähigkeit, Nahrung über den Mund aufzunehmen.

Die Wahl der richtigen Art der enteralen Ernährung hängt von der individuellen Situation und den Bedürfnissen des Patienten ab. Ein Arzt oder Ernährungsspezialist wird die beste Methode für jeden einzelnen Fall empfehlen, um eine angemessene Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Vergleich der enteralen Ernährungsmethoden

Sondenart Dauer der Anwendung Vorteile Nachteile
Nasogastrale Sonde Weniger als 4-6 Wochen Einfache Platzierung Begrenzte Anwendungsdauer
Nasojejunale Sonde Weniger als 4-6 Wochen Nährstoffzufuhr trotz Magenproblemen Kann unangenehm sein
perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG) Längerer oder dauerhafter Bedarf Langfristige Versorgungsmöglichkeit Invasiver Eingriff

Indikationen für Jejunostomie

Die Jejunostomie wird in verschiedenen medizinischen Situationen eingesetzt, um Patienten eine ausreichende Ernährung zu ermöglichen.

Medizinische Indikationen für eine Jejunostomie umfassen:

  1. Mangelernährung: Wenn ein Patient nachweislich unter Mangelernährung leidet, kann eine Jejunostomie helfen, die Nährstoffzufuhr zu verbessern.
  2. Relevanter Gewichtsverlust: Wenn ein Patient einen signifikanten Gewichtsverlust aufweist und die Nahrungsaufnahme über den Mund nicht ausreichend ist, kann eine Jejunostomie dabei helfen, den Körper mit der benötigten Energie zu versorgen.
  3. Schluckstörung: Bei Patienten mit Schluckstörungen kann eine Jejunostomie die Ernährung sicherstellen, indem sie die Nährstoffe direkt in den darm leitet.
  4. Stoffwechselerkrankungen: Patienten mit Stoffwechselerkrankungen wie Krebs oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen können von einer Jejunostomie profitieren, um eine ausreichende Nährstoffversorgung sicherzustellen.

Die Jejunostomie wird auch nach bestimmten Operationen im Bereich des Verdauungssystems eingesetzt, um eine optimale Ernährung während der Genesung zu gewährleisten.

Es ist wichtig, dass die Entscheidung für eine Jejunostomie individuell auf den Patienten abgestimmt wird und in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt getroffen wird.

Indikation Beschreibung
Mangelernährung Nachweis von Mangelernährung
Gewichtsverlust Relevanter Gewichtsverlust
Schluckstörung Patienten mit Schluckstörungen
Stoffwechselerkrankungen Krebs oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Ziele der Jejunostomie

Die Jejunostomie, als ein Verfahren zur Ernährung von Patienten, die nicht über den Magen Nahrung aufnehmen können, verfolgt verschiedene Ziele. Diese variieren je nachdem, aus welchem Grund der Patient Probleme mit der Nahrungsaufnahme hat. Die Hauptziele der Jejunostomie sind:

  1. Erhaltung der Gesundheit des Patienten: Durch eine adäquate Ernährung über die Jejunostomie kann der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten erhalten und verbessert werden.
  2. Erhaltung der Körpersubstanz: Die Jejunostomie stellt sicher, dass der Patient ausreichend Nährstoffe erhält, um den Verlust von Körpersubstanz zu verhindern und die Muskelmasse zu erhalten.
  3. Wiedererlangung der Nahrungsaufnahme über den Mund: Bei Patienten, die vorübergehend Schwierigkeiten mit der Nahrungsaufnahme haben, kann die Jejunostomie dazu beitragen, den Patienten auf den Übergang zur oralen Ernährung vorzubereiten und die Muskeln und Funktionen des Verdauungssystems zu unterstützen.
  4. Deckung des Energiebedarfs: Die Jejunostomie sorgt dafür, dass der Energiebedarf des Patienten gedeckt wird, um den Stoffwechsel und die physiologischen Prozesse aufrechtzuerhalten.
  5. Therapie von Mangel- und Fehlernährung: Die Jejunostomie kann dazu dienen, Mangel- und Fehlernährung zu behandeln und den Ernährungszustand des Patienten zu verbessern.

Die Jejunostomie bietet somit eine wichtige Möglichkeit zur Erhaltung der Gesundheit und Körpersubstanz, zur Wiedererlangung der Nahrungsaufnahme über den Mund und zur Therapie von Mangel- und Fehlernährung.

Kontraindikationen und Risiken der Jejunostomie

Obwohl die Jejunostomie eine wirksame Methode zur Sondenernährung ist, gibt es Kontraindikationen und Risiken, die berücksichtigt werden müssen. Gegen die Jejunostomie sprechen beispielsweise eine geringe Lebenserwartung des Patienten, Ablehnung der Maßnahme, Unfähigkeit des Patienten, aktiv daran teilzunehmen, und lebensbedrohliche Erkrankungen im Bauchraum. Weitere Risiken sind mechanischer Darmverschluss, entzündetes Bauchfell und innere Blutungen. In solchen Fällen kann eine andere Form der Ernährung, wie parenterale Ernährung, in Betracht gezogen werden.

Kontraindikationen der Jejunostomie Risiken der Jejunostomie
  • Geringe Lebenserwartung des Patienten
  • Ablehnung der Maßnahme
  • Unfähigkeit des Patienten, aktiv daran teilzunehmen
  • Lebensbedrohliche Erkrankungen im Bauchraum
  • Mechanischer Darmverschluss
  • Entzündetes Bauchfell
  • Innere Blutungen

Fazit

Die Jejunostomie ist ein wichtiger Ansatz für die enterale Ernährung von Patienten, bei denen die Nahrungsaufnahme über den Magen nicht möglich ist. Durch die korrekte Pflege und Handhabung der Ernährungssonde kann der Erfolg der Jejunostomie gewährleistet werden. Im Vergleich zur parenteralen Ernährung bietet die Jejunostomie verschiedene Vorteile, obwohl auch Risiken auftreten können.

Die Entscheidung für eine Jejunostomie sollte stets individuell auf den Patienten abgestimmt und unter Berücksichtigung der medizinischen, ethischen und rechtlichen Aspekte getroffen werden. Eine sorgfältige Überwachung sowie eine regelmäßige Pflege und Reinigung der Jejunostomie sind grundlegend, um Infektionen oder Komplikationen vorzubeugen.

Obwohl die Jejunostomie mit gewissen Risiken verbunden ist, wie beispielsweise mechanischem Darmverschluss oder Entzündungen, bietet sie dennoch eine effektive Möglichkeit zur enteralen Ernährung. Die Vorteile umfassen eine verbesserte Nährstoffaufnahme sowie die Möglichkeit, den Ernährungszustand des Patienten zu verbessern.

Bei der Betreuung von Patienten mit Jejunostomie ist ein interdisziplinärer Ansatz von großer Bedeutung. Eine umfassende Schulung des Pflegepersonals sowie der Angehörigen ist erforderlich, um eine sichere und effektive Versorgung zu gewährleisten. Durch eine adäquate Pflege und Überwachung können die Risiken minimiert und die positiven Effekte der Jejunostomie maximiert werden.

FAQ

Was ist eine Jejunostomie?

Eine Jejunostomie ist ein Verfahren zur Ernährung von Patienten, bei denen die Nahrungsaufnahme über den Magen nicht möglich ist. Dabei wird eine Ernährungssonde in den Dünndarm eingeführt.

Wofür wird eine Jejunostomie eingesetzt?

Eine Jejunostomie wird in verschiedenen medizinischen Situationen eingesetzt, wie z.B. nach einer Magenentfernung oder bei einer Störung des Mageneingangs. Sie wird auch bei Patienten mit Schluckstörungen, Stoffwechselerkrankungen und nach bestimmten Operationen im Verdauungssystem verwendet.

Welche Arten der enteralen Ernährung gibt es?

Es gibt die nasogastrale Sonde, die nasojejunale Sonde und die perkutane endoskopische Gastrostomie (PEG), je nachdem, wie lange die Notwendigkeit der Sondenernährung besteht und ob der Magen als Zugangsort genutzt werden kann.

Wann wird eine Jejunostomie empfohlen?

Eine Jejunostomie wird empfohlen, wenn eine Mangelernährung nachgewiesen wurde, eine unzureichende Nährstoffzufuhr besteht, ein relevanter Gewichtsverlust vorliegt oder die Nahrungsaufnahme über den Mund nicht möglich ist.

Was sind die Ziele einer Jejunostomie?

Die Ziele einer Jejunostomie können die Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit des Patienten, die Erhaltung oder Wiederherstellung der Körpersubstanz, die Wiedererlangung der Nahrungsaufnahme über den Mund und die Deckung des Energiebedarfs sein.

Was sind die Kontraindikationen und Risiken einer Jejunostomie?

Kontraindikationen für eine Jejunostomie sind eine geringe Lebenserwartung des Patienten, die Ablehnung der Maßnahme, die Unfähigkeit des Patienten, aktiv daran teilzunehmen, und lebensbedrohliche Erkrankungen im Bauchraum. Risiken können ein mechanischer Darmverschluss, entzündetes Bauchfell und innere Blutungen sein.

Was ist das Fazit zur Jejunostomie?

Die Jejunostomie ist ein wichtiger Ansatz für die entrale Ernährung von Patienten, bei denen die Nahrungsaufnahme über den Magen nicht möglich ist. Die Pflege und Handhabung der Ernährungssonde sind entscheidend für den Erfolg der Jejunostomie. Die Jejunostomie hat Vorteile gegenüber der parenteralen Ernährung, obwohl auch Risiken auftreten können. Die Entscheidung für eine Jejunostomie sollte individuell auf den Patienten abgestimmt und unter Berücksichtigung der medizinischen, ethischen und rechtlichen Aspekte getroffen werden.

Quellenverweise