Anatomie

Perineum – Defintion, Erkrankung & Schmerzen

Das Perineum ist der Bereich zwischen dem anus und den äußeren Geschlechtsorganen und wird auch als Damm oder Dammregion bezeichnet.

Perineum Definition

Perineum Mann: Das Perineum befindet sich beim Mann zwischen dem anus und dem Hodensack

Perineum Frau: Bei der Frau bezeichnet man den Bereich zwischen anus und dem hinteren Ende der großen Schamlippen als Perineum oder Damm.

Das Perineum ist eine Nahtstelle von Bindegewebe und Beckenbodenmuskulatur, die hier zusammenlaufen und den Bereich stabilisieren und schützen.

Die Haut und die Unterhaut des Perineums sind sehr stark sensibel innerviert, weshalb der Bereich auch als erogene Zone gilt.

Erkrankungen des Perineums

  • Dammriss oder Dammschnitt: Bei der Geburt kann der Bereich des Perineums reißen, das nennt man Dammriss. Vorbeugend kann unter der Geburt ein Dammschnitt erfolgen.
  • Entzündung des Perineums: Die Haut im Bereich des Perineums ist dünn. Trockene Haut, mechanische Belastungen durch Sport wie Radfahren oder Reiten oder chemische Reize durch Urin oder Toilettenpapier können zu Mikrorissen und im Anschluss zu Infektionen mit Pilzen oder Bakterien führen. Eine Hautentzündung oder auch ein analekzem ist die Folge.
  • Perinealhernie: Hier kommt es zu einem Bruch der Beckenbodenmuskulatur und es gibt einen Vorfall, z.B. des Enddarms, aus der Becken- oder Bauchhöhle.

Was führt zu Dammschmerzen?

Dammschmerzen können zum Beispiel nerval bedingt sein. Bei der Pudendusneuralgie kommt es zu blitzartig auftretenden Schmerzen vor allem im Sitzen. Im Liegen verschwinden die Schmerzen in der Regel.

Die Ursache dieser Dammschmerzen liegt an Schädigungen des Nervs. Diese Schädigung kann durch Sport, vorausgegangene Operationen, Verletzungen oder Tumoren entstehen. Auch zugrunde liegende Erkrankungen wie eine Gürtelrose oder Diabetes mellitus können den Nerv schädigen.

Eine weitere Ursache für Dammschmerzen kann eine Beckenbodenfunktionsstörung sein. Zum Beispiel kann eine chronisch verkrampfte Beckenbodenmuskulatur zu Problemen führen. Begleitsymptome können hier vermehrter Harndrang, Schmerzen beim Wasserlassen oder beim stuhlgang, Schmerzen am Steißbein oder oberhalb des Schambeins oder Schmerzen im Stehen sein. Auch psychische Symptome können begleitend auftreten, wie Depressionen, Ängste oder Schlafstörungen.

Perineum Wissenswertes

Das Perineum, auch bekannt als Mittelfleisch oder Damm, ist die Region zwischen dem anus und den äußeren Geschlechtsorganen bei Säugetieren. Bei Männern liegt es zwischen dem anus und dem Hodensack (Skrotum), und bei Frauen zwischen dem anus und dem hinteren Schamspaltenwinkel. Diese Region beinhaltet die Dammnaht (Raphe perinei), die bei Männern in die Hodensacknaht übergeht. Das Perineum besteht hauptsächlich aus sensibel innervierter Haut und Muskeln, die zur Beckenbodenmuskulatur gehören, einschließlich Muskeln der Analregion und der urogenitalen Region.

Das Perineum gilt bei beiden Geschlechtern als erogene Zone, mit Innervation hauptsächlich durch den Nervus pudendus und weitere Nerven, die bei Berührung zu einem reflektorischen Zusammenziehen des äußeren Afterschließmuskels führen, dem sogenannten Perinealreflex.

Der Anogenitalabstand, der Abstand vom Zentrum des anus zu den Genitalien, ist ein wichtiger Marker für die Geschlechtsbestimmung und die Belastung durch endokrine Disruptoren. Für neugeborene Jungen und Mädchen werden unterschiedliche Durchschnittswerte angegeben, mit einem doppelt so großen Abstand bei Jungen im Vergleich zu Mädchen.

Erkrankungen, die das Perineum betreffen können, umfassen Dammrisse bei Frauen während der Geburt, die durch die biomechanische Belastung entstehen können, und Perinealhernien, eine Form von Hernien des Beckenbodens, die insbesondere bei unkastrierten männlichen Haushunden vorkommen. Manchmal wird zur Vorbeugung von Dammrissen ein Dammschnitt vorgenommen.