Ratgeber

Feigwarzen – Ursachen, Symptome & Behandlung

Erläuterung und Häufigkeit

Feigwarzen, oder auch Genitalwarzen, sind eine sehr häufige sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit.

Feigwarzen werden durch verschiedene Typen des Humanen Papillomavirus (HPV) verursacht. Die Übertragung erfolgt durch engen Haut- oder Schleimhautkontakt. Es bilden sich nach einer oft langen Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und ersten Symptomen) gutartige Hautwucherungen an den äußeren Geschlechtsorganen oder im Analbereich.

Ursache und Risikofaktoren

Das Humane Papillomavirus (HPV) hat viele Unterarten, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können. Meist geschieht dies durch eine kleine Verletzung im Haut- oder Schleimhautbereich, selten auch durch Schmierinfektionen, beispielsweise über die Benutzung des gleichen Sexspielzeugs oder des gleichen Handtuchs. Einige Unterarten des HPV können Feigwarzen verursachen, andere werden mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs oder Analkrebs in Verbindung gebracht.

Häufiger ungeschützter Sex mit wechselnden Partnern gehört zu den wichtigsten Risikofaktoren. Kondome beziehungsweise Femidome bieten keinen 100%igen Schutz vor der Ansteckung, ihre Benutzung reduziert das Risiko einer Übertragung jedoch deutlich. 

Ein weiterer Risikofaktor ist ein geschwächtes Immunsystem. Besonders HIV-positive Patienten sind von Viren wie HPV besonders oft betroffen und entwickeln sehr häufig Feigwarzen.

Die Infektionszeit kann bei Feigwarzen sehr lang sein und bis zu 11 Monate betragen. Das bedeutet, das Virus hat bereits die Zellen infiziert, es bilden sich aber erst zu einem späteren Zeitpunkt sichtbare Feigwarzen im Intimbereich. Aber auch während dieser Zeit können die Viren beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Daher sollten Personen mit Risikofaktoren regelmäßige Kontrollen zur Prävention von Geschlechtskrankheiten wahrnehmen.

Feigwarzen Symptome

Feigwarzen stellen sich als 1 – 5 mm große Hautwucherungen dar. Sie treten an den Übergängen von Haut zu Schleimhaut auf und bei Frauen zeigen sie sich meist an den Schamlippen oder dem Scheideneingang,  bei Männern an der Eichel, dem Penisschaft oder an der Peniswurzel. Auch im Analbereich kommen Feigwarzen häufig vor. Sie können in Gruppen auftreten, dem sogenannten Warzenbeet. Feigwarzen können an der Oberfläche leicht zerklüftet sein und somit ein blumenkohlartiges Aussehen annehmen.

Feigwarzen können Juckreiz verursachen

Häufig verursachen Feigwarzen keine Symptome. Sie können jedoch zu Juckreiz im Intimbereich führen. Auch im Analbereich kann ein stark juckendes Ekzem entstehen. Unangenehm und störend können Feigwarzen jedoch beim Geschlechtsverkehr werden. Vor allem auch psychisch stellen Feigwarzen für Betroffene oft ein Problem dar.

Diagnose und Behandlung

Feigwarzen können häufig als Blickdiagnose aufgrund ihres typischen Aussehens und der Lokation erkannt werden. Der Arzt schaut sich die Warzen mit einem Vergrößerungsglas an. Es kann auch Sinn machen, das Rektum und den Mastdarm abzutasten oder per Proktoskop anzuschauen, um auszuschließen, dass innenliegende Warzen vorliegen.

Im Zweifelsfall können Gewebeuntersuchungen für eine Differentialdiagnose eingeschickt werden, um weißen Hautkrebs auszuschließen.

Der Arzt verschreibt in der Regel Cremes oder Lotionen zur Selbstbehandlung. Diese hemmen die Zellteilung der befallenen Zellen oder stärken das Immunsystem der Haut. 

Feigwarzen entfernen

Auch eine chirurgische Entfernung der Feigwarzen ist möglich. Dazu hat der Arzt verschiedene Möglichkeiten: von der Entfernung mit dem Löffel (Kürettage) oder mit der Schere bis zum Vereisen mit flüssigem Stickstoff oder der Verätzung der Feigwarzen.

Präventiv können Frauen ab 35 alle drei Jahre im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung einen Test auf HPV durchführen lassen.

 Frühzeitig vorbeugen: HPV Impfung

Außerdem raten Ärzte zur Impfung gegen HPV ab einem Alter von 9 Jahren für beide Geschlechter.

Das Wichtigste über HPV und Feigwarzen

Humanes Papillomavirus (HPV) steht für eine Gruppe von mehr als 200 verschiedenen Viren, von denen einige zu Haut- oder Schleimhautwucherungen, bekannt als Feigwarzen (Kondylome), führen können. Bestimmte HPV-Typen sind zudem mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten, einschließlich Gebärmutterhals-, anus-, Penis-, Vulva-, Vagina- und Rachenkrebs, verbunden.

Übertragung von Feigwarzen und HPV

HPV wird hauptsächlich durch sexuellen Kontakt übertragen, einschließlich vaginalen, analen und oralen Sex. Auch Haut-zu-Haut-Kontakt mit infizierten Bereichen kann eine Übertragung bewirken. Einige HPV-Typen können zu Feigwarzen führen, während andere, sogenannte „Hochrisiko“-Typen, Krebs verursachen können.

Schutz vor Feigwarzen und HPV

Impfung: Eine wirksame Methode zum Schutz vor den häufigsten HPV-Typen, die Feigwarzen und die meisten HPV-bezogenen Krebsarten verursachen, ist die HPV-Impfung. Sie wird für Mädchen und Jungen im Jugendalter empfohlen, kann aber auch im jungen Erwachsenenalter nachgeholt werden.

Barrieremethoden: Während Kondome und Dental Dams das Übertragungsrisiko reduzieren können, bieten sie keinen vollständigen Schutz, da HPV auch Hautbereiche infizieren kann, die nicht abgedeckt sind.

Symptome und Folgen bei Feigwarzen und HPV

Feigwarzen erscheinen als kleine Beulen oder Gruppen von Beulen im Genitalbereich. Sie können klein oder groß, erhöht oder flach sein. Hochrisiko-HPV-Infektionen verursachen oft keine Symptome, können aber zu Zellveränderungen führen, die bei Frauen durch einen Pap-Test entdeckt werden können.

Diagnose von Feigwarzen und HPV

Feigwarzen werden oft durch eine visuelle Untersuchung diagnostiziert. Für HPV gibt es Tests, die vor allem bei Frauen im Rahmen der Krebsvorsorge eingesetzt werden, um Hochrisiko-HPV-Typen zu identifizieren.

Behandlung von Feigwarzen und HPV

Es gibt keine Heilung für das Virus selbst, aber Feigwarzen können durch Medikamente, die direkt auf die Warzen aufgetragen werden, oder durch medizinische Verfahren wie Kryotherapie, Lasertherapie oder chirurgische Entfernung behandelt werden. Veränderungen, die durch Hochrisiko-HPV verursacht werden, erfordern eine spezifische Behandlung, um das Krebsrisiko zu reduzieren.

Feigwarzen / HPV und HIV

Personen mit HIV haben ein höheres Risiko, an HPV-bezogenen Krebsarten zu erkranken, da ihr Immunsystem die HPV-Infektion weniger effektiv kontrollieren kann. Die HPV-Impfung wird auch für Menschen mit HIV empfohlen.

Feigwarzen / HPV und Schwangerschaft

HPV-Infektionen können während der Schwangerschaft zu Feigwarzen führen oder bestehende Warzen können sich vergrößern. Dies kann bei der Entbindung Komplikationen verursachen, obwohl eine Übertragung von HPV auf das Baby selten ist. Es ist wichtig, dass schwangere Frauen mit HPV-Infektionen engmaschig überwacht werden.

Die Prävention durch Impfung und sicheres Sexualverhalten ist der effektivste Weg, um das Risiko einer HPV-Infektion und der damit verbundenen Gesundheitsrisiken zu minimieren.