Marisken – Ursachen, Symptome & Behandlung
Erläuterung und Häufigkeit
Marisken am After sind harmlose kleine Hautlappen, die rund um den anus auftreten. Sie haben in der Regel keine organische Ursache und treten sehr häufig in jedem Alter auf. Bei Frauen meist ab dem 20. Lebensjahr, bei Männern etwas später: ab dem 40. Lebensjahr. Andere Namen für Marisken sind zum Beispiel: Analfalten, Analläppchen oder analpolypen.
Wie Marisken aussehen
Marisken sind schlaffe Teile der Analkanalhaut, die nach außen getreten sind. Sie sehen aus wie kleine Hautfalten und sind hautfarben. Sie können auch die Form kleiner Knötchen annehmen. Sie fühlen sich weich oder derb an und sind normalerweise nicht schmerzhaft.
Marisken Ursache und Risikofaktoren
Die genaue Ursache für Marisken ist unklar. Häufig treten sie ohne organische Ursache auf und sind eher kosmetisch störend.
Marisken können auch sekundär auftreten, das bedeutet, als Ursache kommt eine andere Erkrankung in Frage, zum Beispiel
- Häufiger Durchfall
- Analvenenthrombose
- chronische analfissur
- Infektionen und Entzündungen im Analbereich
- Nach einer Hämorrhoiden-Operation
- chronisch Entzündliche Darmerkrankungen, wie morbus Crohn
Auch eine übertriebene Analhygiene, die die empfindliche Haut rund um den anus reizt oder zu eng getragene Unterwäsche, können für die Bildung von Marisken verantwortlich sein.
Marisken nach Geburt
Nach der Schwangerschaft beziehungsweise nach der Geburt treten Marisken besonders häufig auf.
Symptome
Meist verursachen Marisken keine Symptome. Wenn sie jedoch die Analhygiene erschweren und die Haut rund um den anus gereizt ist, kann dies ein Nährboden für Bakterien und Pilze sein, die zu einer Infektion führen. Dann können Juckreiz, Brennen, Nässen oder auch Schmierblutungen auftreten.
Wichtig ist, bei anhaltenden oder störenden Symptomen den Hausarzt als ersten Ansprechpartner zu kontaktieren. Dieser kann dann eine Überweisung zum Facharzt, einem Proktologen, schreiben.
Marisken behandeln
Der Arzt diagnostiziert Marisken in der Regel als Sicht- und Tastbefund. Er sieht die typischen Hautfalten rund um den After. Im Gegensatz zu Hämorrhoiden schwellen diese Falten beim Pressen nicht an. Der Arzt klärt im Zweifelsfall differentialdiagnostisch andere Erkrankungen wie feigwarzen, Fibrome oder Analkarzinome ab.
Eine Behandlung der Marisken ist nur dann notwendig, wenn diese entzündet sind oder für den Patienten besonders störend. Wenn es sich um sekundäre Marisken handelt, sollte die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden.
Marisken selbst behandeln: Hausmittel
In erster Linie ist eine gründliche, aber nicht übertriebene Analhygiene wichtig. Gegen Symptome wie Juckreiz und Brennen können pflanzliche Cremes oder Zinksalben helfen. Auch Sitzbäder mit Kamille können gegen Entzündungen hilfreich sein.
Marisken entfernen
Da Marisken in den meisten Fällen harmlos sind und weder weiter wachsen noch wuchern, ist eine Entfernung nur dann notwendig, wenn sie häufig Entzündungen verursachen oder sie für den Patienten sehr störend sind. Marisken können chirurgisch entfernt werden. Es handelt sich um einen kurzen Eingriff, der unter lokaler Betäubung durchgeführt werden kann.
Zusammenfassung der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie zu Marisken
Definition und Erscheinungsbild
Marisken sind harmlose Hautwucherungen am äußeren Analrand, die sich durch ihre hautfarbene Erscheinung und Konsistenz von weich bis derb auszeichnen. Sie variieren in der Größe und können einzeln oder in Gruppen auftreten, ohne dabei Beschwerden zu verursachen.
Ursachen und Typen
Es wird zwischen primären Marisken, die ohne erkennbare Ursache entstehen, und sekundären Marisken unterschieden, die als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen wie chronische Analfissuren oder als Folge chirurgischer Eingriffe auftreten können.
Häufigkeit und Lokalisation
Marisken sind weit verbreitet und können in jedem Alter auftreten, mit einer bevorzugten Manifestation im zweiten bzw. vierten Lebensjahrzehnt bei Frauen und Männern. Sie finden sich häufig bei 12 Uhr in Steinschnittlage, können aber in allen Bereichen rund um den anus auftreten.
Symptome und Beschwerden
Obwohl Marisken meist symptomfrei sind, können sie durch mechanische Reizung zu entzündlichen Hautveränderungen führen, die mit Juckreiz, Brennen und Schmierblutungen einhergehen.
Diagnoseverfahren
Die Diagnose von Marisken erfolgt durch einfache Inspektion und Palpation. Für eine präzise Abklärung können zusätzliche Untersuchungen wie Spekulumuntersuchung und histologische Analyse erforderlich sein.
Behandlungsoptionen
Bei Beschwerden können Marisken symptomatisch behandelt oder chirurgisch entfernt werden. Die Wahl der Therapie hängt von den verursachten Symptomen und der Beschaffenheit der Marisken ab.
Wichtige Hinweise zur Therapie
Bei der operativen Entfernung von Marisken ist Vorsicht geboten, um eine postoperative Verengung des anus zu vermeiden. Eine sorgfältige Analhygiene und die Behandlung zugrunde liegender Erkrankungen sind für eine erfolgreiche Therapie entscheidend.
Diese Zusammenfassung basiert auf den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie und bietet einen umfassenden Überblick über Marisken, deren Erscheinungsbild, Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten.