Ratgeber

Darmkrebs – Ursachen, Symptome & Behandlung

Erläuterung und Häufigkeit

Der Begriff Darmkrebs wird häufig als Synonym für Krebs im Dickdarm oder Mastdarm genutzt. Es handelt sich um bösartige Tumore, die von der Dickdarmschleimhaut ausgehen. Dickdarmkrebs ist die häufigste Krebsart in Deutschland. Männer und Frauen sind fast gleich häufig betroffen. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) erkranken in Deutschland jährlich 33.000 Männer und 28.000 Frauen an Dickdarmkrebs.

Darmkrebs Arten

Bösartige Tumoren der Darmschleimhaut entstehen, wenn sich Zellen zu stark vermehren. Dann bilden sich zunächst gutartige Vorstufen, die Polypen. Aus bestimmten Polypen (Adenome) kann durch unkontrolliertes Wachstum Krebs entstehen. Darmkrebs wird nach seinem Entstehungsort als Kolonkarzinom (Dickdarm) oder Rektumkarzinom (enddarm) bezeichnet. 

Auch wenn in den letzten Jahren die Sterberaten mit Dickdarmkrebs kontinuierlich abnehmen, bleibt Darmkrebs tödlich. Mit 7,2% ist Darmkrebs eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland.

Darmkrebs Ursachen und Risikofaktoren

Darmkrebs Ursachen und Risikofaktoren

Eine Ursache für die Entstehung von Krebs ist schwer zu benennen. Ein großer Risikofaktor ist eine genetische Veranlagung, also Krebserkrankungen in der Familiengeschichte. Bis zu 15% der Darmkrebserkrankungen sollen durch eine erbliche Vorbelastung entstehen.

Eine Reihe von Risikofaktoren können die Entstehung von Darmkrebs begünstigen:

  • Ungesunde Ernährung: ballaststoffarme Nahrungsmittel, zu viel Fett und Zucker
  • Rauchen: Tabakkonsum bedingt fast 20% aller Krebsfälle in Deutschland
  • Übergewicht und Bewegungsmangel: Sport und Bewegung sollen das Immunsystem aktivieren, chronische Entzündungen reduzieren und Reparaturmechanismen für das Erbgut anregen
  • Vitamine: Eine Minderversorgung mit den wichtigen Vitaminen A,C, D und E sollen das Entstehen von Tumoren begünstigen
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie morbus Crohn oder colitis ulcerosa erhöhen das Risiko an Darmkrebs zu erkranken

Darmkrebs Symptome

Darmkrebs entwickelt sich oft lange Zeit unbemerkt. Es gibt aber einige Frühsymptome, die Betroffene aufmerksam machen sollten.

Darmkrebs erkennen

Bei Männern und Frauen über 40 sollte grundsätzlich jede Änderung der Stuhlgewohnheiten, die länger als drei Wochen anhält, als Warnzeichen angesehen werden.

blut im stuhl sollte immer ein Grund sein, zum Arzt zu gehen. Bösartige Tumoren bluten häufig, oft ist das blut im stuhl aber nicht sichtbar, es handelt sich um sogenanntes “okkultes blut”. Sichtbare Blutauflagerungen im stuhl können auch auf andere Erkrankungen, zum Beispiel Hämorrhoiden, hinweisen. Eine ärztliche Abklärung ist auf jeden Fall ratsam.

Weitere Symptome, die ein Warnsignal für Darmkrebs sein können

  • Länger anhaltender Durchfall, oft auch im Wechsel mit verstopfung
  • Veränderung der Kotbeschaffenheit: “bleistiftdünner” stuhl
  • Lange andauernde, oft krampfartige, Bauchschmerzen und Blähungen
  • Ungewöhnlich häufiger stuhlgang
  • Stark übelriechender stuhl
  • Unwillkürliche Stuhlentleerung
  • Vergrößerte Lymphknoten und tastbare Verhärtungen im Bauchraum
  • Ungewollte Gewichtsabnahme
  • Nachtschweiß
  • Anzeichen einer Anämie (Blutarmut): ständige Müdigkeit, Leistungsabfall, Blässe

Diagnose und Behandlung

Zur effektiven Behandlung von Darmkrebs ist eine Früherkennung ganz besonders wichtig. Dazu laden die Krankenkassen ihre Versicherten ab 50 (Männern) und 55 (Frauen) zu einer Darmspiegelung ein. Zweimal im Abstand von 10 Jahren wird diese Untersuchung durchgeführt, um möglichst den Darmkrebs schon als Vorstufe zu erkennen und zu entfernen.

Einmal jährlich kann ein sogenannter Hämoccult-Test durchgeführt werden: hierzu werden Stuhlproben auf nicht sichtbare Blutrückstände untersucht.

Der Arzt kann ebenfalls eine Tastuntersuchung des Rektums vornehmen.

Bei der Endoskopie wird ein biegsamer Schlauch mit einer Kamera in den darm eingeführt. Der Arzt kann so die Darmschleimhaut der einzelnen Darmabschnitte in sehr starker Vergrößerung anschauen und Veränderungen erkennen. Polypen und Adenome können gegebenenfalls direkt entfernt werden.

Wenn eine krebsartige Veränderung erkannt wird, kann eine Biopsie näheren Aufschluss darüber geben, ob es sich um einen bösartigen Darmkrebs handelt.

Je nach Größe und Lage des Tumors wird dieser operativ entfernt. Eine Chemo- oder immuntherapie kann begleitend zur Operation eingesetzt werden.

Per Blutanalyse können bestimmte Tumormarker untersucht und beobachtet werden.

Darmkrebs Prognose

Darmkrebs Prognose

Durch die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen wird Darmkrebs immer öfter in einem Stadium entdeckt, in dem es noch Möglichkeiten gibt, diesen effektiv zu behandeln.

Wenn bereits Metastasen vorhanden sind, ist die Heilungschance entsprechend eingeschränkter. Metastasen bilden sich oft in der Leber, der Lunge oder auch im Gehirn.

Darmkrebs Lebenserwartung

Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Die relative 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei ca. 60%.

Präventionsmaßnahmen für Darmkrebs

Die Prävention von Darmkrebs spielt eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der Erkrankungs- und Sterberaten. Neben der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung können individuelle Lebensstiländerungen das Risiko für Darmkrebs signifikant senken:

  1. Ernährungsumstellung: Eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, sowie der Verzehr von viel Obst und Gemüse, können das Darmkrebsrisiko senken. Rotes und verarbeitetes Fleisch sollten hingegen in Maßen konsumiert werden.
  2. Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung und Sport aktivieren das Immunsystem, reduzieren chronische Entzündungen und fördern die Darmgesundheit.
  3. Gewichtsmanagement: Übergewicht und fettleibigkeit sind mit einem erhöhten Darmkrebsrisiko verbunden. Ein gesundes Körpergewicht durch eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung zu halten, ist daher empfehlenswert.
  4. Verzicht auf Rauchen und moderater Alkoholkonsum: Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko für verschiedene Krebsarten, einschließlich Darmkrebs.
  5. Vitaminreiche Ernährung: Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen, insbesondere Vitamin D, kann präventiv wirken.
  6. Reduzierung von Entzündungsprozessen: chronische Entzündungen können das Risiko für die Entstehung von Krebs erhöhen. Eine entzündungshemmende Ernährung und die Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen können präventiv wirken.

Bedeutung der Früherkennung

Die regelmäßige Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen ist ein wesentlicher Bestandteil der Prävention und Früherkennung von Darmkrebs. Durch die Darmspiegelung (koloskopie) können Vorstufen von Darmkrebs (Polypen) frühzeitig erkannt und entfernt werden, was die Entwicklung von Krebs verhindern kann. Der Hämoccult-Test auf okkultes blut im stuhl kann ebenfalls zur Früherkennung beitragen.