Enddarm – Funktion, Schmerzen & Therapie
Der Enddarm ist der letzte Abschnitt des Dickdarms und unterteilt sich in zwei Abschnitte: Zunächst den ca. 15 – 20 cm langen Mastdarm (Rektum) und den ca. 3 – 6 cm langen analkanal, dessen Ende der After mit den Schließmuskeln bildet. Der Enddarm funktioniert als Sammelstelle für den stuhl bis zur Entleerung. Die meisten Verdauungsprozesse haben an dieser Stelle bereits stattgefunden, so dass die Aufgabe des Enddarms darin besteht, den Kot weiter einzudicken, das bedeutet, dass Wasser und Elektrolyte resorbiert werden.
Stuhl im Enddarm
Der Enddarm hat die Funktion, die Stuhlentleerung zu kontrollieren. Ständiger Druck im Enddarm löst einen Dehnungsreiz aus und der innere Schließmuskel erschlafft. Der äußere Schließmuskel kann den stuhlgang willentlich kontrollieren, erst wenn dieser Muskel sich entspannt, wird der stuhl entleert.
Was kann zu Enddarm Schmerzen führen?
Eine Enddarmentzündung kann sehr schmerzhaft sein. Die Enddarmentzündung kann durch Allergien, Infektionen oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen ausgelöst werden. Neben starken Schmerzen kann ein blutig-eitriger stuhlgang auftreten.
chronische verstopfung und zu starkes Pressen beim stuhlgang können einen Enddarmvorfall auslösen. Hier kann sich die Schleimhaut vorwölben oder durch das Pressen über den After nach außen geschoben werden.
Weitere Erkrankungen im Enddarm können Hämorrhoiden, Analfissuren, Analfisteln oder ein analekzem sein.
Reststuhl im Enddarm oder das Gefühl der unvollständigen Entleerung könnten ein Hinweis auf eine rektozele sein. Diese sackförmige Ausweitung des Enddarms betrifft fast ausschließlich Frauen und wird mit einer Absenkung des Beckenbodens in Verbindung gebracht. Die Folge sind Stuhlentleerungsstörungen, also der stuhl im Enddarm kommt nicht raus, bis hin zur stuhlinkontinenz.
Enddarm Therapien
Die Behandlungsmöglichkeiten bei Beschwerden im Enddarm richten sich nach der Ursache. Es kann sinnvoll sein, die Stuhlkonsistenz durch Ernährung und Bewegung zu verbessern. Weitere Möglichkeiten sind Cremes gegen Symptome wie Juckreiz oder Brennen bis hin zu Sitzbädern, die die Symptome lindern können. Der Arzt kann Schmerzmittel verschreiben oder eine chirurgische Therapie durchführen.
Der Aufbau und die Funktionen des Darms
Der darm ist ein zentrales Element des menschlichen Verdauungssystems, das sich durch seine komplexe Struktur und vielfältigen Funktionen auszeichnet. Er spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung der Nahrung, der Absorption von Nährstoffen und Wasser sowie der Ausscheidung von unverdaulichen Resten. Darüber hinaus ist er ein wichtiger Teil des Immunsystems und beeinflusst sogar die psychische Gesundheit. Der darm lässt sich in zwei Hauptteile gliedern: den Dünndarm und den Dickdarm, zu dem auch der Enddarm zählt.
Aufbau des Darms
Dünndarm: Der Dünndarm ist etwa 3 bis 5 Meter lang und unterteilt sich in drei Abschnitte: Duodenum (Zwölffingerdarm), Jejunum (Leerdarm) und Ileum (Krummdarm). Die Hauptaufgabe des Dünndarms besteht in der Verdauung und Absorption von Nährstoffen und Wasser. Die innere Oberfläche des Dünndarms ist stark gefaltet und besitzt zahlreiche Zotten, wodurch die Resorptionsfläche erheblich vergrößert wird. Verdauungsenzyme, die in der Bauchspeicheldrüse produziert und zusammen mit der Galle aus der Leber in den Dünndarm geleitet werden, ermöglichen die Aufspaltung der Nahrungsbestandteile in absorbierbare Moleküle.
Dickdarm: Der Dickdarm hat eine Länge von etwa 1,5 Metern und umfasst den Blinddarm mit dem Wurmfortsatz (Appendix), das Kolon mit seinen verschiedenen Abschnitten (aufsteigend, quer, absteigend, Sigmoid) und den Enddarm (Rektum und analkanal). Der Dickdarm ist vor allem für die Eindickung des Stuhls durch Wasser- und Elektrolytresorption sowie für die Fermentation von unverdaulichen Nahrungsresten durch die darmflora zuständig. Zudem spielt er eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr.
Funktionen des Darms
Verdauung und Absorption: Im darm werden Nahrungsbestandteile durch Verdauungsenzyme weiter aufgespalten, sodass Nährstoffe, Vitamine und Mineralien von der Darmschleimhaut aufgenommen und über das blut zu den Zellen transportiert werden können.
Wasser- und Elektrolythaushalt: Ein Großteil des täglich aufgenommenen Wassers wird im darm resorbiert. Der darm reguliert auch den Elektrolythaushalt, indem er Natrium, Kalium und andere wichtige Ionen absorbiert oder ausscheidet.
Immunfunktion: Der darm beherbergt einen Großteil des Immunsystems des Körpers. Die Darmschleimhaut enthält Lymphfollikel, die an der Produktion von Antikörpern beteiligt sind, und eine Vielzahl von Immunzellen, die vor pathogenen Keimen schützen.
darmflora: Die mikrobiota des Darms, bestehend aus Milliarden von Mikroorganismen, spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung bestimmter Nahrungsbestandteile, der Produktion von Vitaminen (wie Vitamin K und B-Vitaminen), dem Schutz vor pathogenen Keimen und der Modulation des Immunsystems. Ein gesundes Mikrobiom ist auch für die psychische Gesundheit von Bedeutung, da es die Produktion von Neurotransmittern beeinflusst.
Ausscheidung: Der darm ist verantwortlich für die Ausscheidung unverdaulicher Nahrungsreste und Abfallprodukte des Körpers durch den stuhl.