Rektumprolaps – Ursachen, Symptome & Behandlung
Erläuterung und Häufigkeit
Ein Rektumprolaps beschreibt den Vorfall von Anteilen des Darms über den anus nach außen. Bei Frauen über 50 ist der Rektumprolaps eine relativ häufige Erkrankung des Enddarms. Man unterscheidet einen enddarm-Vorfall und einen Mastdarm- oder Analvorfall. Es werden vier Grade unterschieden:
- Grad I: Innerer Prolaps: unsichtbarer Vorfall, nur eine innere Einstülpung der Darmschleimhaut des oberen Mastdarms in den unteren Bereich
- Grad II: sichtbarer Vorfall, positioniert sich spontan und ohne Hilfe zurück
- Grad II: sichtbarer Vorfall, muss manuell repositioniert werden
- Grad IV: keine manuelle Repositionierung mehr möglich
Ein Rektumprolaps ist selten gefährlich, kann aber sehr unangenehm sein.
Rektumprolaps Ursachen und Risikofaktoren
Ein Vorfall kann während des Stuhlgangs oder spontan passieren.
Ein Risikofaktor für einen Rektumprolaps ist eine schwache Beckenbodenmuskulatur. Daher sind deutlich häufiger Frauen betroffen, deren Beckenbodenmuskulatur durch Geburten geschwächt ist.
Weitere Risikofaktoren sind:
- chronische verstopfung und zu starkes Pressen beim stuhlgang
- Hormonschwankungen durch Wechseljahre
- Genetische Veranlagung, zu schwaches Bindegewebe
Ein Rektumvorfall kann auch als Symptom für andere Erkrankungen auftreten, zum Beispiel bei neurologischen Schäden oder Verletzungen des Schließmuskels, nach der Entfernung der Gebärmutter oder bei Tumoren im Bereich des End- oder Mastdarms.
Rektumprolaps Symptome
Bei einem inneren Vorfall kommt es zu verstopfung und einem Druck- oder Fremdkörpergefühl im darm. Auch das Gefühl der unvollständigen Entleerung kann im Vordergrund stehen. Es kann aber auch zu flüssigem, fetthaltigen stuhl kommen sowie zu stuhlschmieren bis hin zu stuhlinkontinenz.
Bei einem sichtbaren Vorfall (Grad II oder Grad III) kann die Stuhlentleerung ebenfalls gestört sein. Zudem können Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim stuhlgang oder Schleimabsonderung und Blutungen dazu kommen.
Diagnose und Behandlung
Der Rektumprolaps kann in der Regel per Sichtbefund erkannt werden. Der Vorfall kann durch Pressen hervorgerufen werden. Weitere Untersuchungen könnten per Ultraschall, Darmspiegelung oder MRT durchgeführt werden.
In der Regel wird der Rektumprolaps operiert.
Vorbeugende Maßnahmen könnten sein:
- Starkes Pressen beim stuhlgang vermeiden
- Ernährung: auf gesunde und ballaststoffreiche Ernährung achten
- Regelmäßige Bewegung
- Beckenbodentraining
- Keine schweren Lasten tragen
- Beim Husten oder Niesen nach vorne beugen, um weniger Druck auf den Beckenboden auszuüben
Komplikationen
Unbehandelt kann ein Rektumprolaps zur stuhlinkontinenz führen. Wenn der Vorfall nicht in den darm zurückgebracht wird, kann das Gewebe abgeklemmt werden und im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen.
Was tun bei einem Rektumprolaps?
Bei Verdacht auf einen Rektumprolaps ist es wichtig, schnellstmöglich einen Arzt oder Proktologen aufzusuchen. In einigen Fällen kann eine konservative Behandlung wie Beckenbodengymnastik, Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten oder Medikamente zur Linderung der Symptome beitragen. Bei schwereren Fällen oder wenn konservative Maßnahmen nicht helfen, kann eine Operation notwendig sein.
Wie bemerkt man einen Analprolaps?
Ein Analprolaps äußert sich durch das Heraustreten von Rektumgewebe durch den anus. Symptome können sein:
- Sichtbare Vorwölbung oder Gewebe, das aus dem anus ragt.
- Unangenehmes Gefühl, Druck oder Schmerzen im analen Bereich.
- Schwierigkeiten bei der Stuhlentleerung.
- Möglicherweise Blutungen oder Schleimabsonderungen.
Ist ein Analprolaps gefährlich?
Während ein Analprolaps selbst nicht unmittelbar lebensbedrohlich ist, können Komplikationen entstehen, wie z.B. eine Strangulation des vorgefallenen Gewebes, was zu Durchblutungsstörungen und Gewebeschäden führen kann. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um Komplikationen und weitere Beschwerden zu vermeiden.
Wie entsteht ein Prolaps?
Ein Prolaps kann durch mehrere Faktoren verursacht werden, darunter:
- Schwächung der Beckenbodenmuskulatur durch Alter, Schwangerschaft, Geburt oder Übergewicht.
- chronische verstopfung oder das häufige Pressen beim stuhlgang.
- Langjährige körperliche Belastung oder schwere Hebearbeit.
- Genetische Veranlagung zu schwachem Bindegewebe.
Wie fühlt sich ein Rektumprolaps an?
Betroffene können ein Gefühl der Unvollständigkeit nach dem stuhlgang, ein Gefühl als ob ein Fremdkörper im Rektalbereich wäre, oder das Gefühl eines herausragenden Gewebes bemerken. Es kann auch zu Unbehagen oder Schmerzen im Beckenbereich kommen.
Welche Schmerzen bei Rektumprolaps?
Die Schmerzen können variieren, von leichtem Unbehagen bis hin zu stärkeren, drückenden Schmerzen im Bereich des Afters oder Beckens, insbesondere beim Sitzen oder bei der Stuhlentleerung.
Wie sieht ein Rektumprolaps aus?
Ein Rektumprolaps sieht aus wie ein herausragendes, rotes oder dunkles Stück Gewebe, das aus dem anus austritt. Die Größe kann variieren, von einem kleinen, kaum sichtbaren Vorfall bis zu einem deutlich sichtbaren, mehrere Zentimeter langen Gewebe.
Wann muss ein Darmvorfall operiert werden?
Eine Operation wird in der Regel empfohlen, wenn der Prolaps schwerwiegend ist, konservative Behandlungsmethoden versagt haben, oder wenn es zu Komplikationen wie Strangulation oder signifikanten Beschwerden kommt.
Wie wird ein Rektumprolaps operiert?
Es gibt verschiedene chirurgische Techniken zur Behandlung eines Rektumprolapses, darunter:
- Abdominale Rektopexie: Dabei wird das Rektum von innen durch einen Bauchschnitt oder laparoskopisch wieder an seiner ursprünglichen Stelle befestigt.
- Perineale Verfahren, wie die perineale Rektosigmoidektomie (Altemeier-Operation), bei der der vorgefallene Teil des Rektums entfernt und die verbleibenden Enden wieder verbunden werden.
Die Wahl der Operationsmethode hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten, des Ausmaßes des Prolapses und der Präferenz des Chirurgen.